Aktueller Stellenwert des Gemeinschaftsgefühls in der Psychologie
Ausgangspunkt soll eine Systematik der wesentlichen Grundzüge des Gemeinschaftsgefühls sein, die Wexberg als Mitarbeiter Adlers noch zu dessen Lebzeiten in Form gebracht hat. Ein aktueller Stellenwert schon früh anhand von Adlers Thesen zum Gemeinschaftsgefühl entwickelt. Dieser findet sich bereits in einer frühen Abhandlung über die Individualpsychologie 1928 wie folgt wieder:
»1. SACHLICHKEIT: Nur der Mitmensch ist imstande, ‚objektiv‘ zu bleiben und die eigene Person gegenüber der Sache hintenanzustellen.
2. LOGIK IM DENKEN: Folgerichtigkeit ergibt sich nur aus dem Mut, konsequent den Sachverhalten nachzugehen, ungeachtet ichhafter Vorurteile und Wünschbarkeiten, die den Blickwinkel einengen.
3. BEREITSCHAFT ZUR LEISTUNG: Der Mitmensch ist willig, etwas für die allgemeine Wohlfahrt zu tun und durch seinen Beitrag den Bestand und die Weiterentwicklung der Gesamtheit zu gewährleisten.
4. BEREITSCHAFT ZUR HINGABE AN NATUR UND KUNST: Das Gemeinschaftsgefühl kann nicht haltmachen vor der außermenschlichen Welt und äußert sich in Verbundenheit mit dem Leben und Kosmos sowie mit den Schöpfungen der Kunst, in denen das menschliche Gefühl sich in sublimer Form darstellt.
5. VERANTWORTUNG FÜR TUN; VORSTELLUNGEN; EMPFINDUNGEN u.s.w.: Der Mitmensch weiß sich verantwortlich für seine Lebensgestaltung und übernimmt Verantwortung für sich und die Menschheit« (Wexberg 1928, zit. in Rattner, 1972; 42).
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