Medien des supervisorischen Prozesses
Adler hat hauptsächlich auf die kooperativen und ermutigenden Fähigkeiten des Beraters und die Veränderungsbereitschaft des Ratsuchenden für den Erfolg des Beratungsprozesses gebaut. Zum Verständnis des Lebensstils waren für Alfred Adler Träume, Tagträume und frühe Kindheitserinnerungen des Ratsuchenden die verwendeten ›Medien‹ jener Zeit in der jeweiligen Beratung.
Heutige Individualpsychologen beziehen außerdem erprobte Hilfsmittel wie den erwähnten Prioritätenfragebogen, Erhebungsbögen zur Geschwister- und Familienkonstellation und Lebensstilanalyse mit ein; aber auch geläufige kreative Methoden anderer psychologischer Schulen wie Rollenspiele, psychodramatische Elemente, Malen, Handpuppen nehmen zum Einüben alternativer Ausdrucks- und Handlungsmöglichkeiten eine unterstützende und Erlebnis konkretisierende Funktion ein.
Bevor ich mich der übergeordneten Methode der Ermutigung als supervisorische Interventionsform in einem gesonderten Kapitel ausführlich zuwende, möchte ich hier eine weitere Spezifik Adlers beschreiben, die in der Literatur zwar nur am Rande erwähnt wird, aber zum wesentlichen Rüstzeug des Individualpsychologen zählt. Gemeint ist »die Fähigkeit des Erratens«.
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