Prioritäten-Fragebogen

Aufbau und praktische Handhabung des Prioritäten-Fragebogens

Schoenaker erarbeitete 1974 einen Fragebogen als Messinstrument zur Feststellung von Prioritäten. Dieser Fragbogen, von ihm zwischenzeitlich mehrfach überarbeitet, findet seitdem Verwendung im Erstinterview und in der Gruppentherapie im Rudolf-Dreikurs-Institut für sprachgestörte Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Züntersbach.

Für die Erfordernisse in der Personalberatung modifizierte Gröner diesen Fragebogen und setzt ihn dort als Hilfsmittel zur eigenständigen Herausarbeitung der individuellen Rangfolge der Prioritäten ein.

Jeder Priorität sind sieben Items zugeordnet und zwar so, dass sie sich im Turnus Überlegenheit (U) – Kontrolle (K)- Gefallen wollen (G) – Bequemlichkeit (B) wiederholen:

Ü = Fragen Nr. 1 – 5 – 9 – 13
K = Fragen Nr. 2 – 6 – 10 – 14
G = Fragen Nr. 3 – 7 – 11 – 15
B = Fragen Nr. 4 – 8 – 12 – 16

Als Anleitung für den Fragebogen dienen folgende Schritte:

1. Schritt

Die Teilnehmer werden gebeten, Aussage für Aussage des Fragbogens durchzusehen und anzukreuzen, inwieweit die formulieren Aussagen genau – in etwa – oder nicht für sie zutreffen. Es muss eine Entscheidung für eine der drei Möglichkeiten getroffen werden.

2. Schritt

In die Spalte „Kriterium“ sollen nun von oben nach unten die Buchstabenfolge U – K – G – B (stehen für die jeweiligen Prioritäten) eingetragen werden; insgesamt sind es 7 Wiederholungen.

3. Schritt

In jeder Zeile soll nun der entsprechende Punktwert eingetragen werden:

Stimmt genau = 1 Punkt
Stimmt in etwa = ½ Punkt
Stimmt nicht = 0 Punkt

4. Schritt
Für jeden Buchstaben sollen nun die jeweiligen Punktwerte zusammengezählt und in der Fußzeile neben den entsprechenden Buchstaben eingetragen werden. Der Buchstabe, der nun die höchste Punktzahl trägt, könnte die Priorität der Testperson sein.

Prioritätenfragebogen

Zutreffendes bitte ankreuzen

Name:

Datum:

Stimmt genau | Stimmt in etwa | Stimmt nicht

Ich habe Angst bedeutungslos zu sein.

Ich erlebe mich oft in einem Abstand zu anderen.

Ich strenge mich an, damit ich von möglichst vielen akzeptiert werde.

Ich lasse mir gerne helfen.

Weil ich nicht eine/r unter vielen sein will, ist es mir wichtig, aus der Masse herauszuragen.

Mit meinen Gefühlen bin ich ziemlich zurückhaltend, d.h. ich sage lieber was ich denke als was ich fühle.

Mir geht oft die Frage durch den Kopf, ob die Leute mich wohl mögen, und ob ich willkommen bin.

Unruhe, Hast, Störungen und Veränderungen können mich derart stören, dass ich mich ganz unwohl fühle.

Ich spüre in mir ein Streben nach „besser sein“ als andere. Dafür strenge ich mich auch an.

Ich glaube, ich kann mich nicht gut anvertrauen, nicht „fallen lassen“.

Ich glaube, die Angst abgelehnt zu werden, ist bei mir sehr stark.

Ich möchte in Ruhe gelassen werden.

Für meine Art zu leben, zahle ich den Preis, dass ich zu viel tun und zu viel Verantwortung tragen muss.

Es ist mir sehr wichtig, meiner Sache sicher zu sein.

Ich wage es nicht gern, meine Meinung zu sagen, wenn sie von der der anderen abweicht.

Ich stehe ungern unter Leistungsdruck.

Wichtig ist für mich nicht, ob eine Sache gut läuft, sondern ob die entscheidenden Anstöße von mir kamen.

Ich fürchte, dass meine spontanen Äußerungen später wieder gegen mich verwendet werden können.

Ich kann nicht gut „nein“ sagen.

Ich leiste vielleicht nicht ganz so viel wie andere, aber meine Ruhe und Gemütlichkeit sind mir wichtiger.

Ich kann mir denken, dass manche Leute sich klein und verlegen fühlen, wenn sie sehen, was ich so aus meinem Leben mache.

Halb vorbereitet in eine Situation hineinzuspringen, das liegt mir gar nicht.

Ich versuche festzustellen, was andere von mir erwarten, damit ich diese Erwartung womöglich erfüllen kann.

Körperliche Schmerzen, auch wenn sie nur kurz dauern, gehe ich grundsätzlich aus dem Weg.

Wenn ich mein Leben so betrachte, kommt es mir vor, als ob ich gut mit Leuten umgehen kann, die mir unterlegen sind, und auch mit solchen, die ich als Autorität akzeptiere, aber Freundschaften kann ich offensichtlich nicht auf Dauer halten.

Es ist mir sehr wichtig, die Übersicht zu behalten.

Wenn ich den Erwartungen anderer zuwiderhandeln muss, fühle ich mich wie gelähmt und entscheidungsunfähig.

Im Grunde ist mein tiefster Wunsch, ein bequemes Leben zu haben ohne viele Konflikte.

Ü  K  G  B

Priorität: ____
(vgl. Tietze/Gröner 1989; 227)